Rückschau auf die Schützenfeste

29.09.2025

Die Gelagsfeier fand in diesem Jahr nicht eine Woche nach dem Schützenfest an der Jakobushütte statt, sondern am Samstag, 27.09.2025 im Speisesaal der Schützenhalle. Das Jubiläumsschützenfest Ende August konnte so auch in die Nachbetrachtung einfließen. Brudermeister Tobias Cordes führte den gut 40 anwesenden Schützen aus, dass zwei schöne und harmonische Schützenfeste gefeiert wurden. Der Abwärtstrend des Bierabsatzes der letzten Jahre konnte gestoppt werden, was ein Indikator für ein wieder gesteigertes Interesse am Schützenfest ist. Die Rückmeldungen zu den durchgeführten Änderungen beim Schützenfestablauf waren sehr positiv. Beim Jubiläumsschützenfest konnte sogar mehr Bier verkauft werden, als zuvor geschätzt wurde. Diese Einnahmen kommen sehr gelegen, um die vielen Kosten, die ein Jubiläumsschützenfest mit sich bringt, zu decken. Bei kühlem Krombacher Bier und Bratwürstchen im Brötchen verweilten die Schützen beim diesjährigen „Geloch“ einige Stunden und ließen die ein oder andere Begebenheit der beiden Schützenfeste Revue passieren.

27.08.2025

Das Jubiläumsschützenfest zum 200-jährigen Bestehen der St. Sebastian Schützenbruderschaft Grafschaft begann am Samstag, 23.08.2025 mit dem Antreten der Schützen in der Schützenhalle. Der Zug führte zunächst zum Ehrenmal, wo nach einem vom Musikverein Berghausen vorgetragenen Choral die Ansprache des Hauptmanns und die Kranzniederlegung erfolgte.

An der Vogelstange angekommen wurden die anwesenden ehemaligen Könige mit dem Ablauf des Kaiserschießens vertraut gemacht und rückten in der Reihenfolge der erlangten Königswürde dem Kaiservogel reihum zu Leibe. Allerdings erwies sich der hölzerne Aar als recht zäh, so dass erst nach vielen Runden sichtbare Einschussspuren zu erkennen waren. Gegen Ende waren noch acht Bewerber an den Gewehren und mit dem 370. Schuss gelang dem sowohl ältesten als auch dienstältesten König der goldene Treffer: Der Schützenkönig von 1960, der 90-jährige Helmut Dohle, errang unter Jubel der vielen Zuschauer verdient die Kaiserwürde und wurde wenig später vom 1. Brudermeister Tobias Cordes unter der Vogelstange proklamiert. Der scheidende Schützenkaiser Dominik Saßmannshausen erhielt als Erinnerung an seine 10-jährige Amtszeit einen Kaiserorden.

Von der Vogelstange marschierte der Schützenzug ins Klostergelände, wo das Tambourkorps Grafschaft und der Musikverein Berghausen zu Ehren des neuen Kaisers den Großen Zapfenstreich vortrugen. Vor dem angestrahlten Klosterportal entstand auch durch die Fackeln der Freiwilligen Feuerwehr Grafschaft eine besondere Atmosphäre und mehrere hundert Anwesende lauschten bei absoluter Stille einer begeisternden Darbietung.

Anschließend ging es zurück in die Schützenhalle, wo viele Besucher zur Musik des Musikvereins Berghausen bei guter Stimmung den Kaiserball bis tief in die Nacht feierten. 

Am Sonntagmorgen traten die Schützen in der Dorfmitte am Haus des Gastes an, um zum Schützenhochamt in die Pfarrkirche zu marschieren. Nach der von Pastor Stipp gehaltenen Messe führte der Weg zurück zum Dorfbrunnen, wo der Musikverein Berghausen ein Frühschoppenkonzert spielte.

Ab Mittag öffnete zudem im Speisesaal wieder die Küche und viele nutzten das leckere Speisenangebot, das wie bei den letzten beiden Schützenfesten wieder gut angenommen und vielfach gelobt wurde.

Wenig später trafen bereits die ersten eingeladenen Gastvereine und Musiken an der Schützenhalle in der Schulstraße ein, wo sich pünktlich um 14.30 Uhr der aus drei Zügen bestehende Große Festzug in Gang setzte. Knapp 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sorgten für ein imposantes Bild. Am Haus des Gastes wurde der neue Kaiser Helmut Dohle, den seine Tochter Sabine als Kaiserin begleitete, und der aus ehemaligen Königen bestehende Hofstaat abgeholt. Bei sommerlichem Kaiserwetter führte der Festzug durch das Klostergelände, um sich im Dorf abermals den Zuschauern zu präsentieren, die die Straße auf beiden Seiten in mehreren Reihen säumten. Nach der Kehrtwende in der Nähe der Ortsausfahrt Oberkirchen erfolgte vor dem Hof Höwer (Olbes) ein Vorbeimarsch zu Ehren des neuen Kaisers und seines Hofstaates.

Im Anschluss erfolgten in der Schützenhalle die Ansprachen des 1. Brudermeisters und der geladenen Ehrengäste und Gratulanten. Einen besonderen Moment bescherte das Tambourkorps, das das von der Bruderschaft geschenkte Musikstück in der Schützenhalle uraufführte und zumindest bei den Grafschaftern Lust zum Mitsingen und auf Geyseke aufkommen ließ. Auch im Zelt, was auf dem Schützenplatz aufgebaut war, herrschte eine tolle Stimmung. 

Kaiser Helmut Dohle ließ es sich mit 90 Jahren nicht nehmen, den Kaisertanz auf der Tanzfläche durchzuführen. Kaiserin und Tochter Sabine, Ehefrau Magdalene und die weiteren Kinder und Enkelkinder waren dabei und so entstand ein schöner Tanz im Kreis der Kaiserfamilie, umgeben vom Hofstaat und den Grafschafter und auswärtigen Gästen.

Auch am zweiten Abend des Jubiläumsschützenfestes war die Stimmung in der Halle bestens und viele Festbesucher nickten sich freudig zu, dass zwei wundervolle und harmonische Festtage verbracht wurden.

Die Schützenbruderschaft bedankt sich ganz herzlich bei allen Festteilnehmerinnen und -teilnehmern, den Gastvereinen und Musiken sowie den neuen und bisherigen Majestäten für dieses unvergessliche Jubiläumsschützenfest. Ein großer Dank gilt den Ordnungskräften der Polizei und den Freiwilligen Feuerwehren Niedersorpe und Grafschaft sowie den vielen stillen Helfern, die eine solche Großveranstaltung erst möglich gemacht haben. Wir freuen uns auf das nächste Jubiläum im Jahr 2050 und das nächste Kaiserschießen in bereits fünf Jahren.

17.07.2025

Am vergangenen Wochenende feierte die St. Sebastian Schützenbruderschaft ihr traditionelles Schützenfest – in diesem Jahr mit einigen Änderungen im Ablauf. Die Neuerungen wurden insgesamt positiv aufgenommen, auch wenn im Detail noch die ein oder andere Optimierung ansteht.

Mit einer sehr guten Beteiligung von 111 Schützen beim Antreten begann das Fest am Samstagnachmittag. Nach dem Gedenken und der Kranzniederlegung am Ehrenmal marschierten die Schützen zur Vogelstange. Das Vogelschießen war spannend wie selten. Ursprünglich sieben bis acht Anwärter traten unter der Vogelstange an. Am Ende lieferten sich Bernd Didam, Roland Müller und Markus Rickert ein packendes Finale. Mit dem 129. Schuss holte schließlich Bernd Didam den Vogel von der Stange und nahm jubelnd die Glückwünsche der umstehenden Schützen entgegen. Die Insignien gingen an Stefan Heimes (Krone) und Christian Heimes (Apfel).

Zurück in der Schützenhalle war die Küche im Speisesaal wie im letzten Jahr wieder gut besucht und das Essensangebot wurde sehr gelobt. Abends sorgte die Tanzband LIVE aus Remblinghausen für ausgelassene Stimmung.

Der Sonntag begann mit der Schützenmesse in der Pfarrkirche, zelebriert von Vikar Jaison und musikalisch begleitet vom „Alten Blech“, die auch beim anschließenden Frühschoppen am Dorfbrunnen für Gemütlichkeit sorgten.

Nach dem Antreten am Nachmittag, ebenfalls am Haus des Gastes in der Dorfmitte, folgte ein sehenswerter Festzug, bei dem viele Besucher dem neuen Königspaar Bernd und Susanne Didam und dem schicken Hofstaat zujubelten. In der Schützenhalle wurde der traditionelle Seniorenkaffee ausgerichtet, wo anschließend auch die Ehrungen stattfanden. Es folgten die Gratulationen für unglaubliche 55 Jahre Festmusik Musikverein Berghausen und für über 100 Jahre Begleitung des Schützenfests durch das Tambourkorps Grafschaft.

Am Abend folgte der Große Zapfenstreich mit Einmarsch des Vorstands, der Majestäten und des Hofstaats, der mit Fackeln von Feuerwehrleuten umrahmt wieder imposant dargebracht wurde. Nach dem Königstanz gab es einen weiteren ausgelassenen Abend mit Stimmungsmusik von der Band LIVE.

Montags begann der Tag um 9 Uhr mit dem Antreten in der Halle zum Geckschießen. An der Vogelstange angekommen, dauerte es nicht lange, bis der Neffe des neuen Königs, Florian Didam die Vizekönigswürde errang. Der Frühschoppen klang bei angenehmen Temperaturen am frühen Nachmittag unter Vogelstange an der Jakobushütte aus.

Am Nachmittag traten die Schützen nochmals in der Dorfmitte zu einem tollen Festzug durch das Dorf an. In der Halle sorgte der Musikverein Berghausen anschließend für tolle Feststimmung – dann wurde es gegen 21.30 Uhr emotional: Zum Abschied der Berghausener, die nach 55 Jahren vorerst zum letzten Mal in Grafschaft spielten, wurde eine Diashow mit vielen Momenten des Musikvereins der letzten Jahrzehnte gezeigt und einem eigens komponierten Lied („Danke für die Musik“) untermalt. Viele Schützen und Musiker hatten Tränen in den Augen und lagen sich in den Armen – ein würdiger und bewegender Abschied.

Geplant war anschließend ein Eierbacken im Speisesaal. Aufgrund der noch großen Besucherzahl blieb man jedoch oben in der Halle – und dennoch wurden 200 Eier im Speisesaal vertilgt. Bei Musik vom Band klang das Fest spät in der Nacht harmonisch aus.

Die drei Festtage waren geprägt von starker Beteiligung, emotionalen Momenten und guter Stimmung. Die Schützenbruderschaft blickt auf ein rundum gelungenes Schützenfest zurück.

19.07.2024

Das Schützenfest wurde vom 13.-15. Juli traditionell am zweiten Wochenende der Maria-Heimsuchungswoche gefeiert. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal und der nur mäßig besuchten Schützenmesse marschierten die Schützen zur Vogelstange, wo der neue Schützenkönig ermittelt wurde. Bei sonnigem Wetter und frisch gezapftem Pils sahen die zahlreichen Zuschauer spannende 130 Schüsse auf den von den neuen Vogelbauern kreierten Aar. Den krönenden, letzten Schuss gab Wolfgang Dick ab, so dass sich seine Konkurrenten Martin Günther, Torsten Hennecke und Philipp Vormberg geschlagen geben mussten. Letztgenannter sicherte sich zuvor das Zepter, Christian Heimes die Krone, und der Apfel ging an Alexander Droste.

Nach der Königsproklamation und dem Rückmarsch zur Halle suchten viele Gäste den neu eröffneten Speisesaal auf und probierten die frisch zubereiteten Gerichte, für die das Küchenteam viel Lob bekam.

Zum Zapfenstreich herrschte wie seit Jahren viel Ruhe in der Halle. Das Tambourkorps Grafschaft und der Musikverein Berghausen servierten wieder einen musikalischen Leckerbissen und sorgten unter den Fackeln der Feuerwehrleute für Gänsehautmomente.

Dem stolzen Schützenkönig Wolfgang Dick und seiner Königin und Ehefrau Vera Dünnebacke waren am Sonntag im Festzug die Freude in den Gesichtern anzusehen. Mit dem schicken Hofstaat und den Schützen, die mit ihren Schützenkrawatten ebenfalls ein tolles Bild abgaben, präsentierte sich der Festzug den zahlreichen Zuschauern, die die Straßen im Dorf säumten und applaudierten.

Im Anschluss wurden die Jubilare in der Halle geehrt und die Senioren ließen sich auf Einladung der Bruderschaft Kaffee und Kuchen schmecken. Nach dem Kindertanz marschierte das Tambourkorps mit den Kindern und Eltern nicht wie gehabt auf Hennecken Hof, sondern der Kindertanz endete nun auf dem im Frühjahr vergrößertem Schützenplatz. Die neu gestalteten Sitzgelegenheiten, die einen Teil des neuen Platzes abfangen, wurden von Alt und Jung gemeinsam rege genutzt. Ein tolles Bild im Sinn des Schützenfestes!

Eine weitere Neuerung betraf das Hofstaatsessen, was in diesem Jahr am Hofstaatstisch in der Halle durchgeführt wurde. Zum einen sollte im Speisesaal der normale Essensbetrieb weiterlaufen, zum anderen war so der Versuch, die Majestäten und den Hofstaat während des Essens näher an die Gäste in der Halle heranzurücken. Am Montag wurde von dieser Regelung kurzfristig wieder abgewichen, damit u.a. die Möglichkeit geschaffen wurde, dass die Majestäten in Ruhe ein paar persönliche Worte an den Hofstaat richten konnten. Des Weiteren konnte das Küchenteam nach harten drei Arbeitstagen einmal durchschnaufen.

Für das Geckschießen am Montag hatte Martin Günther bereits im Vorfeld ein heißes Date mit den beiden Gewehren unter der Vogelstange angekündigt. Er und Philipp Vormberg lieferten sich ein spannendes Duell, welches der Vater des amtierenden Jungschützenkönigs mit dem 107. Schuss für sich entschied und nach 2015 wieder Vizekonig wurde. Er erwählte seine Frau Katrin zur Vizekönigin, die ihm das „Date“ mit den beiden Gewehren nicht übel nahm.

Nach dem Frühschoppen in der Halle präsentierten sich die Majestäten und Majestätinnen am Nachmittag nochmal in einem schön anzusehenden Festzug. Erst in der Nacht klang das Fest zu später Stunde harmonisch aus.

17.07.2024

Generationswechsel beim Grafschafter Schützenfest: Nach beeindruckenden 50 bzw. 40 Jahren haben Josef Didam und Norbert Radermacher das traditionsreiche Handwerk des Vogelbauens für das Grafschafter Schützenfest an Lukas Kerkhof und Christoph Boshof übergeben.

Beim ersten Vogelbauen unter der Leitung des neuen Teams waren die beiden ehemaligen Vogelbauer noch einmal anwesend, um den Übergang zu begleiten und ihre langjährige Erfahrung weiterzugeben. Der neue Vogelbauer experimentierte mit neuen Holzsorten und einer anderen Konstruktion, die sich auf dem Schützenfest als äußerst erfolgreich erwies.

Der nahtlose Übergang und die Einführung neuer Techniken zeigen, dass das Erbe des Vogelbauens in den besten Händen liegt und auch in Zukunft für viele weitere Jahre Bestand haben wird.

30.05.2024

Die Schützenbruderschaft hatte am Fronleichnamstag zum mittlerweile 6. Jungschützenschießen zur Vogelstange eingeladen, um den diesjährigen Jungschützenkönig als Nachfolger von Vincent Vollmers zu ermitteln. Die regendurchtränkte Rasenfläche unter der Vogelstange war am Morgen noch kurzerhand mit Platten ausgelegt werden, so dass die Anwärter trockenen und sauberen Fußes zur Tat schreiten konnten. Mit frisch gezapftem Pils und Bratwurst gestärkt feuerten die jungen Schützen fleißig auf den vom neuen Vogelbauer Lukas Kerkhoff angefertigten Aar. Der schön anzusehende Vogel stellte sich aber zäher als erwartet heraus, so dass nach etwa 200 Schüssen entschieden wurde, den Holzkorpus kurzerhand nochmal von der Stange zu holen und einige Sollbruchstellen mit der Säge einzuarbeiten. Die kleine Pause tat der Motivation der Bewerber keinen Abbruch und das rege Schießen ging weiter, als der Vogel wieder an der alten Stelle hing. Die Spannung war schließlich spürbar, als zunächst ein Flügel erlegt wurde und sich der Vogel nun mit jedem Schuss langsam aber sichtbar zu drehen begann. Eine Handvoll Anwärter befand sich hinter den Gewehren, die abwechselnd auf das einflügelige Ziel zielten. Den letzten Schuss gab Philipp Günther ab und der Vogel sauste nach kurzer Gedenksekunde in einem Stück zu Boden. Unter Jubel aller Jungschützen und Zuschauer ließ sich der neue Jungschützenkönig auf den Schultern seiner Mitbewerber feiern.

Gegen Nachmittag wurde das Wetter besser, als sich sogar vereinzelte Sonnenstrahlen auf den Platz vor der Jakobushütte verirrten. Angelockt von leckerem Blechkuchen und auf dem Feuer gekochten Holzhauerkaffee kamen mehr und mehr Grafschafter, um zusammen einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Zwischendurch wurde es nochmal offiziell, als der 1. Brudermeister Tobias Cordes zur Königsproklamation bat. Er dankte dem scheidenden Jungschützenkönig Vincent Vollmers für die Regentschaft und übergab die Königskette an die neue Majestät Philipp Günther, der sich nach dem Applaus der Anwesenden „dreimal hoch“ leben ließ. Gegen Abend wurden nochmal Würstchen auf den Grill gelegt und die Feier klang harmonisch in die Abendstunden aus.