Wolfgang Dick und Martin Günther regieren die Grafschafter Schützen

19.07.2024

Das Schützenfest wurde vom 13.-15. Juli traditionell am zweiten Wochenende der Maria-Heimsuchungswoche gefeiert. Nach der Kranzniederlegung am Ehrenmal und der nur mäßig besuchten Schützenmesse marschierten die Schützen zur Vogelstange, wo der neue Schützenkönig ermittelt wurde. Bei sonnigem Wetter und frisch gezapftem Pils sahen die zahlreichen Zuschauer spannende 130 Schüsse auf den von den neuen Vogelbauern kreierten Aar. Den krönenden, letzten Schuss gab Wolfgang Dick ab, so dass sich seine Konkurrenten Martin Günther, Torsten Hennecke und Philipp Vormberg geschlagen geben mussten. Letztgenannter sicherte sich zuvor das Zepter, Christian Heimes die Krone, und der Apfel ging an Alexander Droste.

Nach der Königsproklamation und dem Rückmarsch zur Halle suchten viele Gäste den neu eröffneten Speisesaal auf und probierten die frisch zubereiteten Gerichte, für die das Küchenteam viel Lob bekam.

Zum Zapfenstreich herrschte wie seit Jahren viel Ruhe in der Halle. Das Tambourkorps Grafschaft und der Musikverein Berghausen servierten wieder einen musikalischen Leckerbissen und sorgten unter den Fackeln der Feuerwehrleute für Gänsehautmomente.

Dem stolzen Schützenkönig Wolfgang Dick und seiner Königin und Ehefrau Vera Dünnebacke waren am Sonntag im Festzug die Freude in den Gesichtern anzusehen. Mit dem schicken Hofstaat und den Schützen, die mit ihren Schützenkrawatten ebenfalls ein tolles Bild abgaben, präsentierte sich der Festzug den zahlreichen Zuschauern, die die Straßen im Dorf säumten und applaudierten.

Im Anschluss wurden die Jubilare in der Halle geehrt und die Senioren ließen sich auf Einladung der Bruderschaft Kaffee und Kuchen schmecken. Nach dem Kindertanz marschierte das Tambourkorps mit den Kindern und Eltern nicht wie gehabt auf Hennecken Hof, sondern der Kindertanz endete nun auf dem im Frühjahr vergrößertem Schützenplatz. Die neu gestalteten Sitzgelegenheiten, die einen Teil des neuen Platzes abfangen, wurden von Alt und Jung gemeinsam rege genutzt. Ein tolles Bild im Sinn des Schützenfestes!

Eine weitere Neuerung betraf das Hofstaatsessen, was in diesem Jahr am Hofstaatstisch in der Halle durchgeführt wurde. Zum einen sollte im Speisesaal der normale Essensbetrieb weiterlaufen, zum anderen war so der Versuch, die Majestäten und den Hofstaat während des Essens näher an die Gäste in der Halle heranzurücken. Am Montag wurde von dieser Regelung kurzfristig wieder abgewichen, damit u.a. die Möglichkeit geschaffen wurde, dass die Majestäten in Ruhe ein paar persönliche Worte an den Hofstaat richten konnten. Des Weiteren konnte das Küchenteam nach harten drei Arbeitstagen einmal durchschnaufen.

Für das Geckschießen am Montag hatte Martin Günther bereits im Vorfeld ein heißes Date mit den beiden Gewehren unter der Vogelstange angekündigt. Er und Philipp Vormberg lieferten sich ein spannendes Duell, welches der Vater des amtierenden Jungschützenkönigs mit dem 107. Schuss für sich entschied und nach 2015 wieder Vizekonig wurde. Er erwählte seine Frau Katrin zur Vizekönigin, die ihm das „Date“ mit den beiden Gewehren nicht übel nahm.

Nach dem Frühschoppen in der Halle präsentierten sich die Majestäten und Majestätinnen am Nachmittag nochmal in einem schön anzusehenden Festzug. Erst in der Nacht klang das Fest zu später Stunde harmonisch aus.

17.07.2024

Generationswechsel beim Grafschafter Schützenfest: Nach beeindruckenden 50 bzw. 40 Jahren haben Josef Didam und Norbert Radermacher das traditionsreiche Handwerk des Vogelbauens für das Grafschafter Schützenfest an Lukas Kerkhof und Christoph Boshof übergeben.

Beim ersten Vogelbauen unter der Leitung des neuen Teams waren die beiden ehemaligen Vogelbauer noch einmal anwesend, um den Übergang zu begleiten und ihre langjährige Erfahrung weiterzugeben. Der neue Vogelbauer experimentierte mit neuen Holzsorten und einer anderen Konstruktion, die sich auf dem Schützenfest als äußerst erfolgreich erwies.

Der nahtlose Übergang und die Einführung neuer Techniken zeigen, dass das Erbe des Vogelbauens in den besten Händen liegt und auch in Zukunft für viele weitere Jahre Bestand haben wird.

30.05.2024

Die Schützenbruderschaft hatte am Fronleichnamstag zum mittlerweile 6. Jungschützenschießen zur Vogelstange eingeladen, um den diesjährigen Jungschützenkönig als Nachfolger von Vincent Vollmers zu ermitteln. Die regendurchtränkte Rasenfläche unter der Vogelstange war am Morgen noch kurzerhand mit Platten ausgelegt werden, so dass die Anwärter trockenen und sauberen Fußes zur Tat schreiten konnten. Mit frisch gezapftem Pils und Bratwurst gestärkt feuerten die jungen Schützen fleißig auf den vom neuen Vogelbauer Lukas Kerkhoff angefertigten Aar. Der schön anzusehende Vogel stellte sich aber zäher als erwartet heraus, so dass nach etwa 200 Schüssen entschieden wurde, den Holzkorpus kurzerhand nochmal von der Stange zu holen und einige Sollbruchstellen mit der Säge einzuarbeiten. Die kleine Pause tat der Motivation der Bewerber keinen Abbruch und das rege Schießen ging weiter, als der Vogel wieder an der alten Stelle hing. Die Spannung war schließlich spürbar, als zunächst ein Flügel erlegt wurde und sich der Vogel nun mit jedem Schuss langsam aber sichtbar zu drehen begann. Eine Handvoll Anwärter befand sich hinter den Gewehren, die abwechselnd auf das einflügelige Ziel zielten. Den letzten Schuss gab Philipp Günther ab und der Vogel sauste nach kurzer Gedenksekunde in einem Stück zu Boden. Unter Jubel aller Jungschützen und Zuschauer ließ sich der neue Jungschützenkönig auf den Schultern seiner Mitbewerber feiern.

Gegen Nachmittag wurde das Wetter besser, als sich sogar vereinzelte Sonnenstrahlen auf den Platz vor der Jakobushütte verirrten. Angelockt von leckerem Blechkuchen und auf dem Feuer gekochten Holzhauerkaffee kamen mehr und mehr Grafschafter, um zusammen einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Zwischendurch wurde es nochmal offiziell, als der 1. Brudermeister Tobias Cordes zur Königsproklamation bat. Er dankte dem scheidenden Jungschützenkönig Vincent Vollmers für die Regentschaft und übergab die Königskette an die neue Majestät Philipp Günther, der sich nach dem Applaus der Anwesenden „dreimal hoch“ leben ließ. Gegen Abend wurden nochmal Würstchen auf den Grill gelegt und die Feier klang harmonisch in die Abendstunden aus.