Vogelbauen in neuen Händen

17.07.2024

Generationswechsel beim Grafschafter Schützenfest: Nach beeindruckenden 50 bzw. 40 Jahren haben Josef Didam und Norbert Radermacher das traditionsreiche Handwerk des Vogelbauens für das Grafschafter Schützenfest an Lukas Kerkhof und Christoph Boshof übergeben.

Beim ersten Vogelbauen unter der Leitung des neuen Teams waren die beiden ehemaligen Vogelbauer noch einmal anwesend, um den Übergang zu begleiten und ihre langjährige Erfahrung weiterzugeben. Der neue Vogelbauer experimentierte mit neuen Holzsorten und einer anderen Konstruktion, die sich auf dem Schützenfest als äußerst erfolgreich erwies.

Der nahtlose Übergang und die Einführung neuer Techniken zeigen, dass das Erbe des Vogelbauens in den besten Händen liegt und auch in Zukunft für viele weitere Jahre Bestand haben wird.

30.05.2024

Die Schützenbruderschaft hatte am Fronleichnamstag zum mittlerweile 6. Jungschützenschießen zur Vogelstange eingeladen, um den diesjährigen Jungschützenkönig als Nachfolger von Vincent Vollmers zu ermitteln. Die regendurchtränkte Rasenfläche unter der Vogelstange war am Morgen noch kurzerhand mit Platten ausgelegt werden, so dass die Anwärter trockenen und sauberen Fußes zur Tat schreiten konnten. Mit frisch gezapftem Pils und Bratwurst gestärkt feuerten die jungen Schützen fleißig auf den vom neuen Vogelbauer Lukas Kerkhoff angefertigten Aar. Der schön anzusehende Vogel stellte sich aber zäher als erwartet heraus, so dass nach etwa 200 Schüssen entschieden wurde, den Holzkorpus kurzerhand nochmal von der Stange zu holen und einige Sollbruchstellen mit der Säge einzuarbeiten. Die kleine Pause tat der Motivation der Bewerber keinen Abbruch und das rege Schießen ging weiter, als der Vogel wieder an der alten Stelle hing. Die Spannung war schließlich spürbar, als zunächst ein Flügel erlegt wurde und sich der Vogel nun mit jedem Schuss langsam aber sichtbar zu drehen begann. Eine Handvoll Anwärter befand sich hinter den Gewehren, die abwechselnd auf das einflügelige Ziel zielten. Den letzten Schuss gab Philipp Günther ab und der Vogel sauste nach kurzer Gedenksekunde in einem Stück zu Boden. Unter Jubel aller Jungschützen und Zuschauer ließ sich der neue Jungschützenkönig auf den Schultern seiner Mitbewerber feiern.

Gegen Nachmittag wurde das Wetter besser, als sich sogar vereinzelte Sonnenstrahlen auf den Platz vor der Jakobushütte verirrten. Angelockt von leckerem Blechkuchen und auf dem Feuer gekochten Holzhauerkaffee kamen mehr und mehr Grafschafter, um zusammen einen geselligen Nachmittag zu verbringen. Zwischendurch wurde es nochmal offiziell, als der 1. Brudermeister Tobias Cordes zur Königsproklamation bat. Er dankte dem scheidenden Jungschützenkönig Vincent Vollmers für die Regentschaft und übergab die Königskette an die neue Majestät Philipp Günther, der sich nach dem Applaus der Anwesenden „dreimal hoch“ leben ließ. Gegen Abend wurden nochmal Würstchen auf den Grill gelegt und die Feier klang harmonisch in die Abendstunden aus.