Zwei Jubiläen in 2024: 30 Jahre Geschäftsstelle und 25 Jahre Haus des Gastes

23.08.2024

Der Verkehrsverein Grafschaft-Schanze e.V. kann in diesem Jahr stolz auf gleich zwei Jubiläen sein.

Am 13.08.1994 wurde nach nur einjähriger Bauzeit mit viel Eigenleistung die neue Geschäftsstelle des Verkehrsvereins in der alten Remise eingeweiht. Davor war das Haus des Gastes in den Räumen der Alten Schule (Kindergarten) untergebracht. Durch die notwendige Vergrößerung des Kindergartens mussten das Haus des Gastes, ebenso wie die anderen musizierenden Vereine aus Grafschaft ihre Räumlichkeiten dort aufgeben. Bis zur Fertigstellung der neuen Geschäftsstelle übernahmen Fritz und Agnes Schöllmann, Hauptstr. 7 die Betreuung der Gäste. Für die neue Geschäftsstelle wurde nach Verhandlungen mit der Stadt und der Familie Wullenweber die alte Remise gemietet. Ebenfalls wurde das Lädchen am Brunnen im Haus des Gastes eröffnet, die zwei Damen des Lädchens übernahmen gleichzeitig die Geschäftsstelle. Die Einweihung wurde an zwei Tagen mit dem Gesangsverein, den Musikvereinen Nordenau und Fleckenberg gefeiert. Auch der Genuss des traditionellen Grafschafter Beerenweins kam nicht zu kurz.

Ab 1996 – im zweiten Bauabschnitt – wurde das eigentliche Haus des Gastes in der alten Remise errichtet. Finanziert wurde diese Maßnahme aus Mitteln des Verkehrsvereins, der Stadt Schmallenberg, sowie der Denkmalpflege von Land und Kreis.

Am 29.05.1999, vor 25 Jahren, fand die offizielle Einweihung vom Haus des Gastes statt. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung und der kirchliche Segen erfolgte durch Pastor Leo Polednik. Die Flötengruppe des SGV Grafschaft, das Tambourcorpsund der Gesangsverein, beteiligten sich mit Lied- und Musikbeiträgen und es wurde – wie in Grafschaft üblich- ein fröhliches Fest.

Durch die zentrale Ortslage zieht das sehr gut erhaltene historische Gebäude stets viel Aufmerksamkeit auf sich. Im Untergeschoss befindet sich die Geschäftsstelle des Verkehrsvereins Grafschaft-Schanze und ist damit Anlaufstelle für Gäste, Dorfbewohner und Vereine. Die sehenswerten Räumlichkeiten werden gern genutzt für Veranstaltungen, Vorträge und Feierlichkeiten. Sehr beliebt bei Jung und Alt ist die vor dem Haus befindliche parkähnliche Anlage mit dem Brunnen und zahlreichen Bänken, die zur Rast einladen. Im Schatten der Kastanienbäume finden dort regelmäßig Kurkonzerte und das jährliche Maifest statt.

04.04.2024

Luftaufnahmen unseres Heimatortes Grafschaft sind seit der Verfügbarkeit privater Drohnen keine Seltenheit mehr. Auch Satellitenaufnahmen sind bereits seit Jahren durch Google Maps und andere Anbieter allgemein verfügbar.

Das Land NRW hat mit seiner Internet-Anwendung TIM-Online eine Möglichkeit geschaffen, auch historische Satellitenaufnahmen von Nordrhein-Westfalen anzuzeigen – und somit auch von unserem Heimatdorf Grafschaft. Auf den dort ältesten verfügbaren Aufnahmen des kompletten Orts Grafschaft aus dem Jahr 1970 ist beispielsweise noch die alte Straßenführung vor Vollmers/Kösters und auch die „Ecke“ von Knapen Haus in der Straße „Am Wilzenberg“ zu entdecken. Betrachtet man nur den südlichen Teil Grafschafts, sind sogar Aufnahmen von 1959 anzeigbar, z.B. der Sportplatz auf dem Kampe, der kurz zuvor im Jahr 1958 eingerichtet wurde. Auch die Waldschneise der alten Skisprungschanze in der Nähe des Grafschafter Hofs ist noch zu erkennen. Durch Hin-und-Her-Wechseln zwischen aktuellen und historischen Aufnahmen ist hier eine interessante Zeitreise aus der Vogelperspektive möglich.

Wer selbst auf historische Entdeckungsreise gehen möchte, folge einfach dem Link und der anschließenden Anleitung:
https://www.tim-online.nrw.de/tim-online2

28.10.2023

Vielleicht eine Inspiration für einen Herbstspaziergang – Erinnerungen im hohen Alter, aufgeschrieben von Cäcilia Knape.

Ich stehe „auf dem Kanal“ bei der dicken Kastanie und lese die Bekanntmachungen. Gehe bei Knapen runter und lasse Biermanns Brücke und Gärtners Gasse rechts liegen. Gehe ich bei Knapen Onkel Anton um die Hausecke, stehe ich auf der Brücke. Über Gustens und Kielers liegt „Kielers Stücke‘, anschließend die „Kösterhermes-Gasse‘. Gehe in der Ecke weiter. Hinter Althaus links heißen die Wiesen , Unterm Dorf. Rechts vom Weg heißt alles „Am Wilzenberg“. Louis hatten da schon gebaut. Dann hieß alles ‚An der Steinkuhle‘ außer links unten, da hieß ein Stück ‚VärmJessdahl‘. Ganz vorne liegt nochmal ein Stück, auch noch „Kielers Stücke‘ genannt. Auf halbem Weg liegt das „Steinkuhlenloch‘. Alles was nichts mehr war, war dort zum verrosten verurteilt. Genau gegenüber, außerhalb der „Stratmanns Weide‘ stand ein altes Kreuz; daneben stand ein Heckenrosenstrauch, der jedes Jahr blühte, wenn wir mit unserer Dreifaltigkeitsprozession darauf zogen.

Etwas höher in den Felsenlöchern lagen viele kleine Gärten; beim „Knüeckel‘ (Osterfeuerplatz) fingen die Felder wieder an. Jetzt kommen wir auf der Steinkuhle an. Uns grüßt das alte ehrwürdige Heiligenhäuschen mit dem danebenstehenden Kreuz. Wir lassen die „Steinkuhle“ liegen und gehen zwischen der Schlah‘ und dem , Aberg‘ runter und stehen vor dem ‚Ossenwieseken‘. Gehe bis zum ,Eichenbaum‘ und mitten durch die Wiesen vom ‚Eihl‘. Rechts heißt noch alles ,Am Aberg‘. Im Schnitt vom Antoniushäuschengehen die „Schmallenberger Wiesen‘ an. Ich springe über die „Grafschaft“ und stehe vorm Antonius. Links liegt der ,Schmoidel‘. Stratmanns gehört das Land. Rechts vom Weg liegt der ,Crüssmann‘. Gehen wir weiter, kommen wir ,Unger de Linge‘. Gegenüber liegen die Fischteiche. Der kleine Wiesengrund mit dem Bach heißt „In der Dährmecke‘.

Gehe weiter nach Grafschaft zu. Links der ‚Hüewel‘ und gegenüber der ‚Hiämtrop‘. Der ,Hiänrtrop‘ geht hoch rauf, die kleine Baumgruppe mit dem Kreuz ist wohl die Grenze und es fängt die „Sahlmecke‘ an. Gehe am „Harkenstall“ vorbei den Feldweg runter und komme in die „Haue‘ mit den Fischteichen. Der erste Teich heißt der „Franzosenteich“. Gehe in den kleinen Wiesengrund mit dem Namen ,In der Bräemke‘. Gegenüber der Straße ist der ‚Hüewel‘ zu Ende und es geht dem Kloster zu. Die Weide links reicht bald bis Schmies.

Rechts von mir liegt das ‚Hoffeld‘. Gehe durch die ‚Dännenpoote‘, links liegt der Pachthof und rechts das Ackerhaus‘. Biege vor dem Kloster rechts ab und komme zum ‚Löiseknückel‘. Gehe am Rand vom „Schlitzloh‘ entlang . Biege bei Lorenzes die „Legge‘ rauf und stehe vor der „Vogelstange“. Rechts vom „Stünzelschen Weg“ liegt die „Stammeske‘, gehe ganz durch und stehe auf dem ‚Hörreken‘. Lasse den Weg nach Latrop und Schanze liegen und komme in ,die Kampschla‘. Biege nach rechts etwas ab und bin im Erlenbrauck‘. Springe über die noch ganz junge, Grafschaft‘ und stehe vor dem ,Osspring‘ und der „Schmalmecke‘. Drehe ich mich dem Dorf zu, heißt es rechts „an der Almert“ und ,in der Almert‘ und ,Eickholt‘. Links heißen die Wiesen ‚In der Grafschaft‘. Das Wäldchen hinter Sievers heißt „Im Cläv“. Für ein Stück Land, es gehörte Kösters, sagte man ,Im Längelken‘.

Rechts heißt alles ‚Almert‘, ganz oben heißt es in der „Almert“ und ‚Eickholt‘. Drehe der „Stellmecke“ den Rücken zu und komme „in de Bassmecke“ und den ‚Rübenkamp‘. In der Dorfstraßeheißt die kleine Kurve ,In der Drägge“. Habe jetzt den „Rübenkamp‘ links und bin im ,Winkerweg‘. Die Feldflur rechts heißt ,Am Wilzenberg‘. Jetzt bin ich bei Sporings-Mühle angelangt und stehe bald wieder ,auf dem Kanal‘.

Mein gedanklicher Spaziergang ist zu Ende und ich bin müde. Es kommt mir aber noch so eben das schöne Gedicht von Christine Koch in den Kopf: „Als der St. Raphael im Sauerland Urlaub gemacht hat!“

(Den Teich unten an der Straße gab es noch nicht. Habe an dieser Stelle den ,Kamp‘ und ‚in dem Kampe‘ vergessen. ‚Clav‘ heißt auch das dunkle Loch zwischen dem Fuhrweg nach der Lenne und der Meisenburg. Dreck bis an die Knie.)