Rückblick auf das Schützenfest

11.07.2023

Nach dreißigminütiger Schießpause hatte Paul Hennecke genug gesehen, fasste sich ein Herz und schoss den schwarzen, fast rabenartigen Holzvogel, der mittlerweile auf halb acht im Kugelfang hing, zu Boden. Unter dem Jubel der Schützen wurde er auf die Schultern gehoben und erkor seine Freundin Lisa Stutte zur Königin. Der anschließende Schützenball fand wegen des heißen Wetters vorwiegend unter freiem Himmel statt. Erst recht spät füllte sich die Halle und die Grafschafterinnen und Grafschafter schwitzten sich zu den Klängen von As bold as Brass, der Partyband des Musikvereins Berghausen, die Biere wieder aus. Der Sonntag begann mit der Messe und dem Frühschoppen auf dem Wilzenberg, auf dem sich nach dem traditionellen Wecken durch das Tambourkorps Grafschaft 1909 e.V. auch der frischgebackene König einfand.

Dankbar hatten die Schützen die von Hauptmann Johannes Höwer angeordnete Anzugserleichterung für den Festzug am Sonntag aufgenommen. Bei über 30 Grad ging es auf leicht verkürztem Weg durch das Dorf, wo viele Zuschauer den jungen Hofstaat bejubelten. Auch ohne Jacket machte man in weißen Hemden mit einheitlichen Krawatten viel Eindruck und stellte in Summe einen tollen Festzug. Der Hofstaat war vom letzten Jahr noch gut im Schwung und verwandelte den Speisesaal wieder in eine Speisedisco, in der es hoch herging. Einmal sogar bis an die Decke des frisch renovierten Schmuckstücks. Autsch! Der Sonntag war ein echtes Fest für das Dorf in durchaus kleinem Rahmen: Aber die Grafschafter:innen und Freunde des Dorfs, die sich einfanden, hatten richtig Lust auf ein schönes Fest und es herrschte eine ausgelassene Stimmung.

Dementsprechend schwer fällt traditionell das Antreten zum Geckschießen am Montag. Aber die ersten Märsche des Musikvereins Berghausen setzten neue Energie frei und im wahrscheinlich kürzesten Gefecht aller Zeiten sicherte sich Jonas Gast mit dem 59. Schuss die Vizekönigswürde. Strahlend nahmen er und seine Vizekönigin Anna-Maria Gründler die Glückwünsche entgegen. Festwirt Frank Kersting und sein Team hatten kurz durchgeschnauft und versorgten die feierwütige Halle beim Frühschoppen schnell und freundlich stetig mit Nachschub, so dass die Stimmung erneut siedete. Nach dem Festzug ging es wieder in die Halle – wo Königin Lisa ihr Gesangstalent unter Beweis stellte und ein rundes und harmonisches Fest seinen Ausklang fand.